Burma 2002
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Alles begann an einem Samstag im Februar um 8 Uhr morgens. 13 Welt-Reisende trafen sich vor dem Wolfsburger Bahnhof. Es sollte für alle der „längste Tag“ werden. Nach dem Motto, „eine Zugfahrt ist Lustig, eine Zugfahrt ist schön“; startete die erste Etappe. Zweimal Umsteigen, „warum haben wir nur soviel mitgeschleppt?“, fragten sich alle.

Um halb Eins am Check-In angekommen erwartete uns eine, nicht Enden wollende, Menschenschlange vor dem Emirates-Schalter. Nach 45 Minuten waren wir dann an der  Reihe. Den so viel gerühmten Service der Emirates Airlines bekamen WIR jedenfalls nicht zu spüren. Die meisten saßen Allein irgendwo im Flugzeug. Wir verteilten uns zwischen den Reihen 10 bis 39. Die Reservierung bis Bangkok durch, funktionierte auch nicht! Wenigstens brauchten wir uns in Dubai nicht um das Gepäck kümmern.

 An Board angekommen waren einige mit der Versorgungslage weniger zufrieden – wer mag schon Hammel? Jedenfalls war für Unterhaltung gesorgt. Jeder hatte die Wahl unter diversen Filmen oder Telespielen sowie Boden- und Frontkamera, sich das passende herauszusuchen. Nach fünfeinhalb Stunden war Dubai erreicht. Es war 23:30 Uhr Ortszeit.

Fortan konnte man Vatter Röser und die Priessens nur in den verschiedenen Raucherräumen finden. Der Flughafen war ne Wucht, das ganze Gegenteil von Frankfurt. Nachdem die Versorgung an Rauch- und Trinkwaren gesichert war ging es gegen 3 Uhr morgens weiter nach Bangkok. Auch auf diesem Flug war die ganze Truppe im Flugzeug verteilt. Bangkok erreichten wir Mittags (Ortszeit).

Da es erst um 17:20 weiter ging verbrachten wir die erste Zeit in einem „Shushi-Tempel“, hauptsächlich um zu Trinken und zu rauchen. Anschließend wurde die VIP-Lounge der Thai-Airways leergefuttert. In den folgenden eineinhalb Stunden Flug nach Phuket haben wir alles für unsere Frauen gegeben. Sie durften Businessclass fliegen und sich von Thaimännern verwöhnen lassen. Uns blieb nur die Holzklasse.

In Phuket angekommen erwarteten uns 38° C sowie Rüdi und Alex. Die einstündige Transferzeit zum Hotel summiert sich auf insgesamt 30 Stunden Reisezeit seit wir Wolfsburg verlassen hatten. Jetzt nur noch Duschen, was zu essen und Phuket besichtigen. 13 Mäuler, 13 Geschmäcker- keine Einigkeit. Da es keinen typischen Mc Donalds gab, pilgerten alle planlos von einer Garküche zur nächsten, in der Hoffnung endlich etwas typisch thailändisches für alle zu finden. Vor einem typisch Thailändischen „Schweden-Restaurant“ platzte Micha der Kragen, -ich geh da jetzt rein-.  Jeder folgte hungrig dem „Leithammel“. Schließlich wurden alle satt. Einige glaubten, der Tag war lang genug und suchten ein anständiges Hotelbett auf, während die Härtesten den „Schneider“ überfielen, der eigentlich gegen 0:30 Uhr schon Feierabend hatte.

Das Frühstück schmeckte im Freien – Sonnenschein selbstverständlich gratis – besonders gut. Gegen 12 Uhr erschienen die langersehnten Masseusen, die uns eine Stunde lang wieder „aufrichteten“.

Den Tag verbrachten wir unter anderem mit einer Besichtigungstour, die mit dem Tuktuk zur Schlangenfarm startete. Mehr als 13 Langnasen und ein Thai passen wirklich nicht in ein herkömmliches Tuktuk. Nach zäher Verhandlung mit dem Hüter der Schlangen bekamen wir zu unserem gewünschten halben Preis eintritt in den „Schlangentempel“. Die Königskobra war schnell abgehakt, dann kam die Python, die unsere Frauen „unbedingt“ am Hals haben wollten. Die Elefantenschlange fand selbst unser Schlangenfan Ralf nicht sonderlich schön, und schon ging es zur großen Show. Die mutigsten von uns (natürlich die Männer und Anfangs auch Beate) saßen in der ersten Reihe, der Rest verteilte sich auf die etwas höher gelegenen Ränge. Der übliche Touristenzauber wurde dann durch einen tatsächlichen Schlangenbiss vorzeitig und spektakulär beendet –wir wünschen dem Schlangenmann gute Besserung!

Der Weg zum Hotel (in der Mittagshitze) führte uns durch zahlreiche typisch thailändische Geschäfte. Den Abend ließen wir dann gemütlich, diesmal in einer originalen Garküche, ausklingen.

Am nächsten Morgen wurden wir pünktlich wie vereinbart um 9:00 Uhr im Hotel von Rüdi abgeholt. Die Klamotten rauf auf den Pick Up (war leicht überladen), wir rein in den Minibus, und nach anderthalb Stunden stand SIE endlich vor uns, unser Traumschiff, die SAI MAI. Wir raus aus den Bussen, Klamotten runter vom Pick Up und rauf auf den Kahn. Nach dem Füllen der Vorratskammer ging es dann endlich los.

Nach kurzer Fahrt brauchten wir endlich Druck auf dem Kopf, also noch in Thailand an ein Wrack ran und schnell zwei Tauchgänge gemacht. (Günther wollte unbedingt noch einmal zum Kauriwrack, klappte aber nicht) Dann weiter über Nacht nach Burma  . Um sieben Uhr in der Früh waren wir am Kontrollposten. Die „illegale“ Einreise erkauften wir uns mit 140 US $ wobei je 20 $ auf die Bestechung des Kommandanten entfielen.

Die nächsten 12 Tage unterlagen einem speziellen Tagesablauf. In kurzen Worten:

·        Aufstehen, Katzenwäsche, kurzer Imbiß und Tee
·        Tauchen
·        Großes Frühstück (Eier, Toast, Schinken)
·        Oberflächenpause einhalten
·        Tauchen
·        Mittag
·        Oberflächenpause mit Mittagsschlaf überbrücken
·        Tauchen
·        Obstsnacks und Kaffee
·        Tauchen
·        Oberflächenpause und warten auf die Dunkelheit
·        Nachttauchen
·        Üppiges Abendessen
·        Michas Bildershow, Mai-Tai und Bier
·        Nachtruhe um 22:00 Uhr

Nachdem wir  fast alles aus dem Fisch-, Schnecken, Sepia- und Krebsführer von Debelius gesehen haben, ging es wieder in Richtung burmesisch/thailändische Grenze.

Auch die Versprechungen unseres Tauchguides Alex haben sich zum größten Teil erfüllt. Die Hai-light´s waren: Mantas und andere Rochen, verschiedene Arten von Haien, unberührte Riffe und riesige Gorgonienfelder. Für Günther gab es Schnecken satt.

Niemals trafen wir in Burma andere Taucher unter Wasser. Über Wasser verirrte sich ein oder zweimal ein fremdes Tauchboot in unsere Sichtweite, ansonsten waren wir mit der unberührten burmesischen Natur und den einheimischen (leider oft mit Dynamit fischend) Fischern allein.

Soviel zum Tauchen und Schlafen, aber das wichtigste haben wir vergessen, die perfekte Küche an Bord. Dank Noi und Nongh kamen wir nach den zum Teil anstrengenden Tauchgängen mit thailändischer Küche wieder gut zu Kräften. Leider konnten wir nicht so viel essen wie immer aufgetischt wurde. Um es kurz zu machen, das Essen war perfekt, auch wenn es manchmal für einige von uns zu scharf und zu fischig war.

Bei der Abrechnung wurde festgestellt:

Butter (200 Stückchen) - alle
Magnum Eis (ca.90) - alle
Knoblauch (etliche Kilo) - alle
Coca Cola (einige Paletten) - alle
Kaffee (2 KG) - alle
Hotsouce süß/sauer (6 große Flaschen) - alle
6000 Liter Süßwasser - alle
8 Stangen Zigaretten - alle

Alles in Allem gab es am Service der Crew nichts auszusetzen, fast jeder Wunsch wurde erfüllt. Leider blieb für „the Beach“ keine Zeit mehr, da alle nur tauchen, tauchen, tauchen wollten. Aber so wuchs das Logbuch um durchschnittlich 40 Tauchgänge an. Dies war auch für Alex ne neue Erfahrung, sone bekloppte Truppe hatte er auch noch nicht an Bord. Darüber hinaus bekam er auf dieser Tour ein wenig die Gelegenheit zu entsättigen, da er nicht jeden TG mitmachen musste. Und wenn er mal mittauchte, war er nach ner viertel Stunde sowieso allein. Die Buddyteams fanden schnell anderes viel interessanter, als dem Diveguide gegen die Strömung zu folgen. Und egal wo man auftauchte, mit dem Dingi wurde jeder sofort abgeholt.

Die Zeit auf dem Boot ging viel zu schnell zu Ende. Nachdem wir von den Burmesen unsere Pässe wieder hatten, einen kurzen „Stadt“bummel machten (nicht tot über nem Zaun möchte man da Hängen), bei dem es weitgehend nur Dreck, Lärm und Gestank gab, fuhren wir wieder nach Thailand zum ausschiffen.

In Phuket eingetroffen blieb noch Zeit die in Auftrag gegebenen Anzüge vom Schneider zu holen. Nach dem wir weg waren hat er bestimmt ein Schild in die Tür gehängt:

wegen Urlaub geschlossen!

Den Flug nach Bangkok in der Business Klasse haben alle genossen. Am Ausgang des Flughafens wurde die „Party Beneke“ schon erwartet. Mit einem Reisebus wurde die Truppe ins Hotel gebracht. Eingeschlossen waren Infos über Bangkok und erfolglose „Verkaufsversuche“ von geführten Besichtigungstouren. Nach ner kurzen Dusche gings auch schon Los.

Laufen, Skytrain, Shoppingcenter, laufen, laufen, Skytrain, Nachtmarkt, laufen, handeln, laufen, handeln, kaufen, laufen, Skytrain oder Tuktuk.

Dieser Ablauf wurde in den folgenden Tagen zum Gesetz. Siam-Center, MBK-Center, World-Trade-Center, Nachtmarkt, Pratunangmarkt, Klongfahrt, Flussfahrt, Königspalast, Wat Poh, Bayoke-Tower, Chinatown, all dies stand auf dem Plan zum abhaken. Die Folge waren schwere Koffer und runde Füße.

Bangkok ist schon beeindruckend, die Skyline, die Größe der Stadt, die vielen Menschen, der „Links“ - Verkehr, der Lärm und vor allem die Gerüche – alle 5 Meter ein neuer Geruch – von sehr angenehm bis „ich muss gleich kotzen“. Der Ruhepol für alle, - besonders für Günter-, war unser Hotel. Günter ist der Herde der Kaufsüchtigen nur am ersten (die sind hier doch alle bekloppt) und am letzten Tag gefolgt, die übrige Zeit hat er sich offenbar seinen Reiseerinnerungen aus Burma gewidmet. Weiterhin war die Lage von „bei Otto“ direkt dem Hotel gegenüber nicht zu unterschätzen.

Wieder wurden alle Sachen zusammengepackt, es ging weiter nach Dubai. Auch dabei wurde die „Party Beneke“ durch die Bangkoker Reiseagentur vor Ort voll unterstützt. Den Nachtflug erlebten fast alle im Halbschlaf. Dubai erreicht wir in der Morgendämmerung. Schon im Flughafen wurden wir wieder von einer netten Dame empfangen. Die Gepäckabfertigung verzögerte sich wahrscheinlich wegen des islamischen Morgengebetes um eine halbe Stunde.

Im Hotel eingetroffen konnten wir wider Erwarten so früh Morgens schon unsere Zimmer beziehen. Duschen, Frühstücken und gegen 10 Uhr mit dem Hotelshuttle ab zum Public Strand. Türkisfarbenes Wasser, der Strand hat die Konsistenz von Puderzucker, jedoch ließ die Wassertemperatur zum Ende des Winters in Dubai noch zu Wünschen übrig.

Zum Klima: während auf dem Schiff knapp 40° durch den kühlenden Wind erträglich waren - das Wasser hatte knapp 30°, machte uns die Hitze in Bangkok (35°-37°) schon mehr zu schaffen, soviel Wasser am Tag wie dort trinkt manch einer nicht in einer Woche zuhause. Selbst nach Einbruch der Dunkelheit wurde es kaum merklich kühler, dauernd war man am schwitzen.

In Dubai herrschte ein gänzlich anderes Klima. Mich erinnert es an warme Tage ende August zuhause. Mittags knapp 30° C und abends so um die 23°C - grade so, dass man mit einem T-Shirt nicht friert.

Am zweiten Dubaitag entschieden wir uns für den gebührenpflichtigen Teil des Jumeira Beach. Eine Gute Wahl. Ein Palmengesäumter Strand und hohe Wellen. Nachdem wir uns an die kühlen Wassertemperaturen (ca. 24°C) gewöhnt hatten, hat es einen Riesen Spaß gemacht. Der Nachmittag wurde nach zähen Verhandlungen mit einer einstündigen „Klongfahrt“ auf dem Dubai teilenden „Creek“ gekrönt. Dabei wurde der große Unterschied zu Bangkok deutlich, um Längen bessere Wasserqualität und keine Slums. Am Gravierendsten wurde der soziale Unterschied der beiden Städte, als es anschließend in den Goldsouk ging. Da einige den goldigen Verlockungen nicht widerstehen konnten, war so manche Urlaubskasse doch arg überstrapaziert!

Unsere letzten Urlaubsstunden verbrachten wir im schönsten „Badeland“ unseres Planeten. Der Wild – Wadi - Park übertrifft noch seinen Ruf. Nach dem obligatorischen Männer rechts, Frauen links, erstürmte die Truppe sogleich die höchste Rutsche. Ab ging es mit 80 KM/H. Für die meisten reichte eine Erfahrung mit dieser Geschwindigkeit. Lutz rutschte natürlich 3 mal. Nach diversen anderen Attraktionen versuchten wir noch uns ins Bur Al Arab zu schleichen. Leider kennen die Männer mit den breiten Schultern alle Tricks.

 Also doch nur Fotos von außen. Nach einer interessanten Busfahrt starteten Wir zu unserem eleganten Abschiedsessen. Es wurde schnell eine Indische Straßenkneipe gefunden. Nur Biene meckerte, da sie extra ihr schönes Schwarzes Angezogen hatte. Aber gegessen hat sie trotzdem. Und dann der Tradition folgend wurde mit Cola/Rum der Abend bei Micha und Biene abgerundet.

 Nach einer kurzen Nacht wurden wir dann pünktlich 6.00 Uhr vorm Hotel abgeholt. Das Einschecken bei den Emirates war, wie leider befürchtet wieder ein Chaos.   Fliegen mir den Emirates ist halt ein Erlebnis, nur sollte man sich das kein zweites Mal antun. Unser Kapitän meinte es aber gut und ist pünktlich und sicher in Frankfurt gelandet. Jetzt hatten wir zwei Stunden Zeit bis zu unserer Zugfahrt. Also Versuchten wir einen Zug früher zu nehmen. Leider haben wir bei der Deutschen Bahn schnell mitbekommen, dass wir wieder in Deutschland sind. Uns wurde Erklärt in 20 Minuten kann eine Umbuchung auf einen früheren Zug nicht erfolgen.

Während den insgesamt 18 Stunden Rückreise bis zum Wolfsburger Bahnhof, wo vor 3 Wochen alles begann, dachten alle nur, dieser Urlaub ist kaum zu toppen.

Die Weltreisenden